Magenschmerzen – Ursachen und Behandlung

Magenschmerzen treten inzwischen so häufig auf, wie Rückenschmerzen. Nahezu jeder kennt Magenschmerzen und hat sie irgendwann schon einmal gehabt oder hat sie latent immer mal wieder. Was steckt dahinter und was kann ich Sinnvolles dagegen tun?

 

Lokalisation

Zuerst einmal sollte geklärt werden, wo sich die Magenschmerzen genau zeigen. Viele Menschen sprechen von Magenschmerzen, wenn ich dann aber erfrage, wo genau im Körper sie sich zeigen, dann stellt sich oft schnell heraus, dass es sich eigentlich um Darm-Beschwerden und nicht um Magenschmerzen handelt. Magenschmerzen oder Magenprobleme zeigen sich eher im Oberbauch, zwischen den Rippenbögen und strahlen meist eher nach oben oder nach links aus. Ich möchte hier natürlich nicht ausschließen, dass sie auch nach rechts ausstrahlen können – üblicherweise strahlen Magenschmerzen oder Magenprobleme aber eher – wenn überhaupt – nach links aus.

 

Die Aufgaben des Magens

Der Magen hat mehrere Aufgaben. Zum Einen hilft die Säure, unseren Nahrungsbrei von schädlichen Keimen zu befreien. Dann findet durch gewisse Stoffe eine Vorverdauung der Eiweiße speziell im Magen statt – dies allerdings nur unter dem benötigten Säure-Gehalt.

Ebenso wird im Magen das Eisen in eine aufnehmbare Form umgewandelt, damit es im Darm dann tatsächlich auch aufgenommen werden kann. Auch dies funktioniert nur unter der Säure.

Zu guter Letzt wird im Magen die Aufnahme des Vitamin-B-12 vorbereitet – durch einen spezifischen Stoff. Findet dies hier nicht statt, weil Säure fehlt oder die Magenschleimhaut angegriffen ist, dann wird im letzten Abschnitt des Dünndarms das Vitamin-B-12 nicht aufgenommen werden können.

Und selbstredend wird natürlich generell im Magen der Nahrungsbrei weiter verdaut und zerkleinert, damit der Darm die Stoffe aus der Nahrung herausziehen und über die Schleimhaut aufnehmen kann.

 

Symptome bei Magenschmerzen oder Magenproblemen

Übliche Symptome, die mit Magenschmerzen einhergehen oder mit Magenproblemen assoziiert sind, sind in etwa:

  • Saures Aufstoßen
  • Brennendes Gefühl in der Speiseröhre (vom Hals gerade hinunter verlaufend)
  • Druckgefühl oder Schmerzen (oft auch stechend) mittig im Oberbauch (gelegentlich ausstrahlend nach links)
  • Der sogenannte “Nüchtern-Schmerz” oder auch Schmerzen während des Essens
  • Völlegefühl
  • Latente Übelkeit

Je nachdem, welche tatsächlichen Probleme des Magens vorliegen, ob eine Magenschleimhautentzündung, eine Übersäuerung des Magens, ein Magengeschwür oder Schlimmeres, unterscheiden sich natürlich die Symptome. Wobei man immer dazu sagen muss, dass jeder Mensch ganz individuell unterschiedliche Symptome bei den jeweiligen Ursachen entwickelt. Nicht jeder hat dieselben Symptome, sodass immer ganz klar zu erkennen ist, worum es sich handelt. Eine umfangreiche Untersuchung würde ich also immer empfehlen!

 

Ursachen für Magenschmerzen oder Magenprobleme

Hat man nun also lokalisiert und bestätigt, dass es sich tatsächlich um Magenschmerzen / Magenprobleme handelt, dann gibt es für diese tatsächlich eine ganze Reihe von Ursachen.

 

Kaffee/ Alkohol

Kaffee stellt leider nach wie vor u.a. Einen Auslöser für Magenschmerzen und -Probleme dar. Kaffee als solches wäre noch nicht einmal das Problem, es ist mehr die Menge und auch die Tatsache, dass die meisten Menschen ihn morgens nüchtern trinken. Trinken Sie Ihren Kaffee, wenn Sie denn Kaffee trinken möchten, bitte eher NACH einer Mahlzeit. Noch dazu sollten sie den Kaffeekonsum einschränken auf eher Tassen anstelle von Kannen, die Sie am Tag davon trinken.

Ebenso ist Alkohol natürlich ein Gift für den Magen und die Magenschleimhaut! Zu viel davon – und das womöglich auch noch nüchtern, greift extremst die Magenschleimhaut an und führt u.a. auch zu zu viel Säure und noch viel schlimmeren Problemen.

 

Schlechtes Kauen

Im Mund wird die Nahrung zerkleinert und unter Beimengung von gewissen Stoffen durch den Speichel ideal auf die weitere Verdauung im Magen und Darm vorbereitet. Man verkennt, wie wichtig die Vorverdauung im Mund ist! Schon F.X. Mayr hat dies sehr betont in seiner Lehre vor vielen Jahrzehnten!

Der Magen zerkleinert und verdaut vor allem Eiweiße so gut im Vorfelde, dass der Darm bzw. die Bakterien und Enzyme im Darm diese sehr leicht weiterverdauen können und somit die Schleimhaut diese Kleinst-Eiweiße auch gut aufnehmen kann.

Bekommt der Magen nun schlecht vorverdaute Eiweiß-Stückchen, die nicht oft genug gekaut wurden und somit sehr groß sind, wenn sie im Magen landen, dann ist der Magen damit schon schlicht überfordert und schafft es auch nicht sie so zu zerkleinern, wie er es sollte. Dies macht gerne mal Magenschmerzen.

Tip: Kauen Sie also gut und lange, damit der Magen Erleichterung erfährt und weniger zutun hat.

Übrigens: Landen dann diese immer noch viel zu großen Eiweiß-Stückchen im Darm, ist auch dieser damit überfordert und muss lange daran arbeiten, sie in eine aufnehmbare Größe zu zerkleinern. Die Nahrung liegt somit länger im Darm und dies fördert die Vermehrung schädlicher Bakterien, was zur sogenannte Fäulnis-Flora führt. Sie bekommen dann vermehrt Luft im Bauch, Bauchschmerzen, miese Laune und der Darm wird zu basisch.

 

Der Darm ist zu basisch

Wie eben beschrieben kann es passieren, dass im Darm die vermeintlich bösen oder falschen Bakterien sich deutlich vermehren. Durch die falsche Art des Essens, die falschen Nahrungsmittel, Stress oder auch Antibiotika-Einnahme.

Diese Arten der Bakterien erschaffen sich selbst ein basisches Milieu in ihrem Umfeld, da sie es brauchen, um gut wachsen und gedeihen zu können. Das heißt, in Abschnitten wird der Darm nun zu basisch sein. Und unser Körper ist ja schlau – wie beschafft er sich mehr Säure, um das Gleichgewicht wieder herzustellen? Richtig, durch den Magen. Es kann also sein, dass zeitweise der Magen dazu angetrieben wird, vermehrt Säure zu produzieren, weil der Darm sie benötigt.

Dies ist eine Ursache von einer Übersäuerung des Magens. Und diese Übersäuerung des Magens macht ebenfalls gerne Magenschmerzen oder Magenprobleme.

Tip: Falsch wäre es hier aus meiner Sicht, sogenannte Säure-Blocker zu geben. Denn, wie gesagt, der Körper weiß ja schließlich, was er da tut. Wenn man also ursächlich schaut, dann wäre es an der Tagesordnung die Bakterienflora im Darm bzw. das Milieu im Darm zu behandeln, nicht den Magen.

 

Helicobacter pylori

Es gab mal so eine schöne Modeerscheinung, die sich bei den Ärzten leider immer noch festgesetzt hat und behandelt wird. Der sogenannte Keim “helicobacter pylori”. Wenn man zum Arzt geht mit Magenschmerzen, dann ist dies meist die erste Sache, die untersucht wird. Nun, nahezu jeder Mensch trägt diesen Keim in seinem Magen, mindestens jeder Zweite. Und nur bei 15% von macht dieser Keim tatsächlich Magenschmerzen oder Magenprobleme. Von Ärzten behandelt wird er aber zu 100%. Das soll heißen: es wird nicht einmal versucht, ob die Magenschmerzen / -Probleme vielleicht auch durch andere Mittel/ Techniken behoben werden kann. Es wird direkt ein Antibiotikum gegeben. Und verstehen Sie mich nicht falsch: ein Antiobiotikum kann lebensrettend sein und auch bei manch einem sinnvoll eingesetzt sein. Jedoch…..

Es gibt inzwischen im Übrigen auch andere Möglichkeiten diesen Keim Helicobacter Pylori zu behandeln.

Tip: Wenn ich Magenschmerzen hätte, würde ich bei mir zuerst einmal alle anderen Möglichkeiten der Therapie probieren und schauen, ob die Magenschmerzen sich verändern oder gar verschwinden.

 

Übersäuerung / Untersäuerung

Die Übersäuerung ist auch eine Art Modeerscheinung – meiner bescheidenen Meinung nach. Viel häufiger als eine Übersäuerung des Magens ist tatsächlich eine Untersäuerung des Magens. Leider wird dies nahezu nie auch nur in Betracht gezogen.

Sie erkennen einen Übersäuerungs-Typ daran, dass er eher starr ist (Säure macht Starre), verhärtet, sehr festes Gewebe hat, recht unbeweglich auch unnachgiebig auch im Gemüt ist. Einen  Untersäuerung-Typ erkennen Sie an Schlaffheit, schlaffes Gewebe, weich und nachgiebig auf Gemüts- wie Körperebene.

Dem Untersäuerung-Typ fehlt Säure. Geben Sie ihm nun auch noch die üblichen Säure-Blocker, dann verschlimmern Sie natürlich die Problematik.

Säure-Blocker – ja oder nein?

Meiner Meinung nach ist der Körper unfassbar schlau. Das heißt, nur aus Langeweile wird der Körper den Magen nicht in eine Übersäuerung bringen. Es gilt also nach der Ursache zu forschen. Behandelt man die Ursache, sind in der Regel keine Säure-Blocker notwendig.

Man kann und sollte Säure-Blocker eine kurze Weile lang sicherlich gerne geben, wenn eine tatsächliche Übersäuerung zu starken Magenschmerzen und Magenproblemen geführt hat. Zur Entlastung des Magens und des Menschens. Jedoch sollte man meiner Meinung nach parallel bereits die eigentliche Ursache der Übersäuerung behandeln.

Und: Säure-Blocker ziehen immer das Problem des Vitamin-B-12-Mangels nach und mit sich. Das heißt, in der Zeit, in der Säure-Blocker gegeben werden, sollte immer parallel der Vitamin-B-12 Status im Auge behalten werden und bei Mangel etwas per Spritze ergänzt werden.

 

Medikamente

Die Einnahme gewisser Medikamente, die manche Menschen aufgrund anderer Erkrankungen einnehmen müssen, verursacht oft eine Reizung der Magenschleimhaut mit Magenschmerzen als Folge. Hier gilt es zu schauen, ob und in welcher Menge und Dauer diese Medikamente tatsächlich eingenommen werden müssen.

Tip:Kommt man um diese Medikamente nicht drum herum, dann gibt es Mittel, die den Magen beschützen und schonen und regenerieren, die man dann parallel einnehmen sollte, um ein wenig Ausgleich zu schaffen.

 

Stress

Leider ist es so, dass aufgrund der aus dem Gleichgewicht geratenen Hormonlage, es in Folge auch zu Magenschmerzen/ -Problemen kommen kann. Genau genommen ist der gesamte Magen-Darm-Trakt bei Stress in Mitleidenschaft gezogen. Es wird von vielen Menschen immer noch nicht ernst genug genommen, leider. Aber unterschätzen Sie nicht die faktische Wirkung von Stress – und damit meine ich noch nicht einmal die psychische, sondern eben vor allem auch die körperliche Wirkung.

Tip: Sorgen Sie immer für Ausgleich in Ihrem Leben – suchen Sie sich Hobbys, welche auch immer zu Ihnen passen, verbringen Sie so viel Zeit, wie möglich, in der Natur und finden Sie Dinge, Menschen und Gewohnheiten, die Ihnen gut tun und ein Gegenwicht bieten, das Rad rund machen.

 

Differentialdiagnose Magenschmerzen – was kann es sonst noch alternativ sein?

Es gibt andere Organe bzw. Erkrankungen, die so einem sehr ähnlichen Bild von Symptomen führen und die daher ausgeschlossen bzw. mit untersucht werden sollten.

Dazu gehören Beschwerden:

  • der Bauchspeicheldrüse
  • der Leber/ Galle
  • des Darmes – v.a. Des Dickdarms (des querverlaufenden Dickdarms)

 

Fazit: Meiner Erfahrung nach entstehen Magenschmerzen und Magenprobleme hauptsächlich in Folge von Darmproblemen oder zu schlechter Vorverdauung im Mund. Das heißt: schaut euch den Darm an, die Darmflora, den Zustand der Darmschleimhaut, macht eine Darmsanierung. Darüber hinaus sollten das Immunsystems und die übringen Verdauungsorgane angeschaut werden (Bauchspeicheldrüse und Leber/ Galle).