Clostridien – häufigster Verursacher von Blähungen und Durchfall

Was sind Clostridien?

Clostridien sind Bakterien, die – bis auf einige Ausnahmen – in anaerobem Milieu leben, d.h. ohne Sauerstoff. Es gibt verschiedene Arten von Clostridien und je nach Art können diese Bakterien auch ganz unterschiedliche Ansiedelungsorte und stärkere oder schwächere Auswirkungen haben.

Botulismus oder auch Tetanus werden beispielsweise ebenfalls von speziellen Clostridien ausgelöst und verursachen starke Beschwerden, die zwingend eine rasche Behandlung benötigen. Gegenüber Temperaturschwankungen und auch chemischen Reizen sind die Clostridien sehr resistent, es ist also zum Teil sehr schwer diese Bakterien wieder „loszuwerden“, wenn man die Behandlung nicht auf dem richtigen Wege angeht.

Noch dazu sind Clostridien in der Lage für den Körper giftige oder schädigende Stoffe zu produzieren, wie biogene Amine, Enterotoxine. Sie können somit also nicht nur den Darm „vergiften“, sondern sogar den gesamten Organismus belasten. Darüber hinaus führen sie zu Reizungen und in Folge Entzündungen der Schleimhäute, was wiederum meist ein Leaky Gut Syndrom als Folge hat.

In der Darmflora eines gesunden Menschen kann eine geringe Anzahl von Clostridien geduldet werden, ohne dass es zu Beschwerden kommt. Sie befinden sich vor allem in der Darmflora des Dickdarms.

Ursachen erhöhter Clostridien

Es gibt eine Vielzahl an Ursachen erhöhter Clostridien-Arten.

Zu fett- und eiweißreiche Ernährung

Die Clostridien ernähren sich hauptsächlich von Fetten und Eiweißen. Setzt sich die Ernährung demnach aus zu viel Fetten und Eiweißen zusammen, so bietet man den Clostridien reichlich Nährmaterial zum Wachsen und Gedeihen.

 

Unzureichende Kauen und/oder Magenprobleme

Im Mund sollte die Nahrung hinreichend zerkleinert werden und im Magen findet eine Eiweiß-Vorverdauung statt durch spezielle Enzyme. Kaut der Mensch also nicht ausreichend, dann gelangen zu große „Nahrungsbrocken“ in den Verdauungskanal. Je größer die Brocken, desto schwerer verdaulich, bzw. desto länger dauert die Verdauung. Je länger die Verdauung dauert, desto länger haben die Clostridien Zeit sich ordentlich satt zu essen an den Brocken.

Und hat der Magen so seine Probleme/ Beschwerden, dann werden die Eiweiße nicht richtig vorgespalten und stehen somit natürlich vermehrt zur Verfügung für die Clostridien. (s.o.)

Die Verdauungsorgane insgesamt können aber natürlich mit ursächlich dafür verantwortlich sein, dass ein Missgefüge im Bereich der Darmflora entsteht.

 

Medikamente – v.a. Antibiotika

Die Einnahme von Medikamenten, insbesondere von Antibiotika, führt zu einem „abtöten“ der gesunden Bakterien im Darm – wie z.B. der Laktobazillen oder Bifidobakterien. Werden diese abgetötet, so nutzen die Clostridien den Platz und breiten sich dort aus. Clostridien und Lakto-/Bifido-/Bakteroides-Stämme sind quasi wie Gegenspieler im Darm.

Sie können davon ausgehen, dass nach jeder Einnahme eines Antibiotikums die Clostridien-Zahl steigt – und die Einnahme des Antibiotikums kann zum Teil 20 Jahre zurückliegen. Wurde sich damals nicht anschließend um das Clostridien-Problem gekümmert, bzw. waren die Umstände insgesamt ungünstig, so sehen die Clostridien keinerlei Grund aus dem Darm zu verschwinden und verharren dort über Jahre oder Jahrzehnte.

 

Welche Art von Beschwerden machen Clostridien?

Clostridien können vor allem Gase produzieren, d.h. es kommt nahezu immer zu vermehrter Entstehung von Blähungen – Luft im Bauch, einem gespannten Bauch, der so manch einen aussehen lassen kann, als sei er schwanger.

Ebenso können die Clostridien Durchfall verursachen, sogar teilweise starke Durchfälle.

Und aller Erfahrung nach – je länger die Clostridien im Darm ansässig sind in erhöhter Zahl, desto mehr Nahrungsmittelunverträglichkeiten und –Intoleranzen entwickeln sich. Das heißt, viele Nahrungsmittel – nicht nur die Milchprodukte, Histaminhaltiges oder Früchte – werden mehr und mehr unverträglich und der Körper reagiert auch hier wieder mit Bauchschmerzen, Luftproduktion und Durchfällen.

Da die Clostridien in der Lage sind auch Histamin zu produzieren, können die Beschwerden einer Histaminintoleranz auftreten. Man muß also keine wirkliche Histaminintoleranz haben, nur durch die zusätzlich anfallenden Histamine der Clostridien, kann dann im Verhältnis mehr Histamin anfallen, als Abbaustoffe bestehen (DAO), sodass es zu den Beschwerden einer Histaminintoleranz kommen kann.

Darüber hinaus können diese Substanzen, die die Clostridien produzieren, über den Blutkreislauf zur Leber gelangen und diese ebenfalls belasten, so dass es zu verstärkter Müdigkeit, Kraftlosigkeit kommen kann.

Clostridien sind auch in der Lage präkanzerogene Stoffe zu bilden, es gibt also Zusammenhänge zwischen Darmkrebs und Brustkrebs und den Clostridien.

 

Therapie & Hoffnung

Das alles klang nun sehr schlimm, aber es gibt therapeutisch natürlich sehr gute und auch harmlose Möglichkeiten, die Clostridien in ihrer Anzahl wieder zu dezimieren. Ich erlebe leider immer wieder Patienten, die schon einmal eine „Darmsanierung“ gemacht haben und berichten „Das hat nichts gebracht!“. Es ist nur leider so, dass eine Behandlung mit Probiotika (Laktobazillen, Bifidobakterien, etc.) nicht oder nur sehr schlecht greift, solange die Clostridien noch in zu hoher Anzahl vorhanden sind.

Ich empfehle daher dringenst, für eine effektive und gründliche Therapie: zuerst Clostridien beseitigen, dann Probiotika verordnen. Die Reihenfolge sollte eingehalten werden, da sonst eine Darmsanierung nur teuer ist und nicht die erwünschte Wirkung erzielt.

Hinweis: Mich kontaktieren viele Menschen aus ganz Deutschland mit der Bitte um Hilfe. Leider ist es mir gesetzlich verboten Menschen per “Ferndiagnose” zu helfen. Es gibt viele Kollegen von mir, die ebenfalls im Bereich des Magen-Darm-Traktes tätig sind und mehr als gut sind auf Ihrem Gebiet – besser sogar als ich es bin. Fernab dieser Kollegen ist es aber so, dass jedes Heilverfahren Ihnen zu helfen vermag. Alle Therapievarianten arbeiten zwar auf unterschiedliche Art und Weise, aber immer ganzheitlich am Menschen. Es gab auch schon viele Patienten, bei denen meine Therapie nicht anschlug und die erst mit Hilfe der Klassischen Homöopathie wieder gesund wurden. Bitte geben Sie also die Hoffnung nicht auf und setzen Sie nicht alles auf ein Pferd. Meine Art zu therapieren ist nicht die one-and-only Therapieform.

Vertrauen Sie Ihrem Gefühl und probieren Sie auch andere ganzheitliche Therapieformen aus. Heilung erfolgt auf vielen Wegen, nicht nur auf einem.